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Arzneien und deren Herstellung



Wenn man weiss, dass eine künstlich erzeugte Krankheit stärker als eine natürliche Krankheit ist und nicht beide im Körper oder Geist bestehen können, weil sich zu ähnlich sind, ist das ja eines. Das andere ist aber: Wie bringt man eigentlich eine ähnliche Krankheit in ein Medikament hinein, um damit eine künstliche Krankheit zu erzeugen?


Dies ist möglich durch Dynamisierung und Verdünnung der Arznei. Da jede echte Erkrankung (also nicht Unpässlichkeiten wie zB. überessen, etwas Kopfschmerzen, sturmer Kopf…) ihren Anfang in einer dynamische Verstimmung der Lebbenskraft hat, kann auch nur eine dynamische Arznei die Gesundheit wieder herstellen. Das erklärt uns Dr. Hahnemann im Praragraphen 16 des Organons der Heilkunst. Am Anfang steht eine Kraft, bzw. ein Umstand, der eine Energie (kann eine „gute oder schlechte“ sein) erzeugt, was dann eine Auswirkung auf die geistige und oder körperliche Ebene hat. 


Homöopathische Arzneimittel werden aus den verschiedenen Ausgangsstoffen nach festgelegten
Vorschriften hergestellt. In Deutschland sind diese Vorschriften im offiziellen Homöopathischen Arzneibuch (HAB 1) festgelegt.

Durch die Dynamisierung (Potenzierung) und die Trituration (Verreibung), wird die Arznei „mächtiger, kraftvoller gemacht“. 

Gemeint ist damit, dass die Arzneimittel mit jeder Potenzierung an Heilkraft dazu gewinnen, obwohl die Grundsubstanz immer weiter verdünnt wird. Weshalb das so ist, weiss ich nicht - aber die Erfahrung hat gezeigt, dass dem so ist. Ein positiver Effekt ist natürlich, dass giftige Stoffe Ihre Giftigkeit verlieren und der krank-machende Reiz in einen heilenden Reiz umschlägt. 

Jenseits der Loschmidtschen Zahl, nämlich der 10 x 1023 ist die Wahrscheinlichkeit gleich null, dass noch ein Molekül in der Ursprünglichen Substanz vorhanden ist. Und die homöopathischen Arzneien sind oft über dieser Loschmidtschen Zahl. Das heisst: ab der C12 oder D24 sind im Labor keine Moleküle mehr zu finden. 


Erstaunlich ist aber - Schmetterlinge reagieren auf Lock-Stoffe, die über die D23 hinaus verdünnt wurden. Oder ein geübter Weintrinker kann selbst noch 1 Miliardstel Tri-chlor-anisol, das den Korkengeschmack verursacht, in einem Liter Wein erschmecken. Oder eine gute Freundin von mir, die beim Wein schmeckt, wenn eine (weibliche) Fruchtfliege ins Weinglas gefallen ist und uriniert hat. Sie war selbst erstaunt, dass im Internet andere Leute dasselbe erzählt habe und dann gelesen hat, dass nur die weiblichen Fruchtfliegen beim Ertrinken uriniert. Man stelle sich nun mal die Grösser dieser Urinblase vor…


Zuerst werden alle Stoffe, die man in der Homöopathie als Arznei-Ur-Substanz braucht, bis zur C3, teilweise auch zur C4 verrieben (Trituration) und dann in flüssiger Form weiter potenziert. Es gibt Unternehmen, die sogar bis zur C6 reiben, was natürlich sehr zeitintensiv ist.                                                                                                  


Zum Verreiben braucht man einen Porzellan-Mörser mit Stössel, eine Prise der Ausgangssubstanz und 6 Gramm Milchzucker und einen Porzellan-Spatel (Jasskarte geht ebenfallssehr gut).                                                                                               Der Ablauf des ersten Teil sieht so aus, dass man eine Prise der Ursubstanz und 1/3 der Globuli (also 2 Gramm) während 6 Minuten gleichmässig mit dem Stössel im Mörser verreibt. Dann wird während 4 Minuten mit einem Spatel (Jasskarte) die Wand des Mörsers abgekratzt wird. Wenn dieser Vorgang beendet ist, wird wieder 6 Minuten verrieben und danach wieder für 4 Minuten mit dem Spatel der Rand des Mörsers abgekratzt.

Nun ist ein Drittel des Vorgangs geschafft.

Wenn man damit fertig ist, gibt man wieder eine Prise des Ausgangsstoffes, plus den 2/3 der Globuli dazu, verreibt 6 Minuten und säubert während 4 Minuten wieder den Rand des Mörsers. Danach wieder 6 Minuten verreiben und 4 Minuten abkratzen des Randes.

Dann kommt wieder eine Priese der Ursubstanz und der 3/des Milchzuckers dazu, 6 Minuten verreiben, 4 Minuten Säubern des Randes, nochmals 6 Minuten verreiben und 4 Minuten abkratzen des Mörserrandes.

Und dann hat man endlich, nach einer Stunde Arbeit, die C1.

Für die C2 brauchen wir nun eine Prise der C1 und wieder 6 Gramm unarzneiliche Globuli. Dann wiederholt sich der obere Teil für eine Stunde, bis man die C2 hat. Für die C3 wiederholen wir diesen Schritt analog… Die C3 braucht man übrigens auch als Ausgangsstoff für die D- und Q-Potenzen.

Ab hier wird nur noch flüssig dynamisiert: mann nimmt die noch trockene C3 und gibt Alkohol dazu. Von dieser C3-Dilution (Dilution = Verdünnung) nimmt man nun einen Tropfen und verdünnt diesen mit 99 Tropfen reinem Alkohol, also 1 : 100. Darum heisst diese Potenz auch C-Poten (Centisimalpotenz). Dann schlägt man 10 kräftige Schüttelschläge auf einen elastischen Körper (zB. ein mit dickem Leder überzogenen Holzblock oder ein dickes Buch). Davon nimmt man nun einen Tropfen und gibt diesen in 99 Tropfen Alkohol. Nun hat man also eine C4. Und nun kann diese C4-Potenz beliebig hoch dynamisieren.

Bei der D-Potenz (Dezimalpotenz) verdünnt man Alkohol und die gelöste C3 im Verhältnis 10 : 1 (neun Tropfen Alkohol, einen Tropfen der C3 und später natürlich die D4 etc) und schlägt dann die C3 10 mal auf auf den elastischen Körper; so erhält man die D4.

Bei den Q-Potenzen verdünnt man einen Tropfen der C3 mit 49’999 Tropfen Alkohol (50 000 : 1) und dynamisiert diese dann mit 10 Schlägen zur Q4 (Quinquagintamillesimalpotenz).



Für die Herstellung der verschiedenen Arzneien -es gibt mittlerweile schon über 10’000 geprüfte Arzneien- nutzt man vor allem Pflanzen, Tierische Produkte, Mineralien (Metalle & Salze & deren Verbindungen) und gesunde oder kranke Gewebe und Absonderungen.

Aber darüber schreibe ich gerne ein andermal Genaueres.




              Lieben Dank für’s Lesen

              und herzliche Grüsse, Claudio

                                                             





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