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Was wünschen sich Patient*Innen und Homöopath*Innen voneinander?



Was wünscht sich ein Patient von seinem Homöopathen oder seiner Homöopathin?:


Patienten haben eine Vielzahl von Erwartungen und Wünschen an ihren Therapeuten. Generell ist es wichtig zu betonen, dass die Bedürfnisse und Erwartungen der Patienten vielfältig sind und als Behandler sollten darauf geachtet werden, individuell auf jede Situation und auf den Menschen einzugehen. Eine offene und respektvolle Kommunikation ist gewöhnlich der Schlüssel, um eine erfolgreiche Behandlungsbeziehung aufzubauen.

Hier sind jedoch einige allgemeine Punkte, die ein oder eine BehandlerIn beachten sollte, um die Bedürfnisse der Patienten zu erfüllen:


  • Empathie und Respekt: Patienten wünschen sich, dass ihre Sorgen und Gefühle ernst genommen werden. Ein einfühlsamer und respektvoller Umgang ist entscheidend, um Vertrauen aufzubauen und eine positive Beziehung zu schaffen.

Homöopathie Blog Zürich „Behandler und Patient"

  • Die Patienten möchten gut informiert sein und wünschen sich eine klare Kommunikation. Behandler*Innen sollten medizinische Informationen verständlich und ohne Fachjargon vermitteln. Klare Erklärungen über Diagnosen (, die wir nicht machen dürfen) und den Verlauf der Krankheit sind wichtig.


  • Patienten möchten das Gefühl haben, dass ihnen zugehört wird. Behandler*Innen sollten ausreichend Zeit für Gespräche und Fragen des Patienten reservieren, anstatt durch die Anamnese zu hetzen.


  • Jeder Patient ist einzigartig und darum soll man auf individuellen Bedürfnisse, Werte und Präferenzen des Patienten eingehen und eine massgeschneiderte Behandlungsstrategie entwickeln.


  • Patienten möchten in Entscheidungen über ihre Gesundheit einbezogen werden. Behandler*Innen sollen die verschiedenen Optionen erläutern und gemeinsam mit dem Patienten entscheiden, welcher Weg eingeschlagen werden soll.


  • Krankheit kann viele psychosoziale Auswirkungen haben. Behandler sollten sensibel für diese Aspekte sein und gegebenenfalls Ressourcen oder Unterstützung ansprechen! Es kommt öfters mal vor, dass ich Patient*Innen über meine Arbeit als Homöopath begleite. So kann es sein, dass ich sage: „senden Sie mir doch Ihr Bewerbungsschreiben, damit ich es korrigieren kann…


  • Patienten schätzen eine kontinuierliche Betreuung und Verfügbarkeit, insbesondere bei chronischen oder langfristigen Gesundheitsproblemen.


  • Oft bedanken sich Patient*Innen, dass ich sie ermutigt habe, aktiv an ihrer eigenen Gesundheit mitzuarbeiten und gesunde Lebensstilentscheidungen zu treffen.


  • Es gibt sehr verschiedene Arten von homöopathischen Theorien. Was möchte man? Soll der Homöopath nach klassischer Art wie Hahnemann und Kent arbeiten? Soll er nach der Empfindungsmethode von Shankaran oder so wie die israelische Homöopathin Yakir arbeiten oder nach den Theorien von Dr. Vijayakar?  Dann gäbe es da noch den Miasmatiker Laborde oder den grossartigen Jan Scholten, der uns mit seinem System die Welt der Mineralien und die noch viel grössere Welt der Pflanzen erschlossen hat. Dann bestände da noch die Möglichkeit, jemanden zu suchen, der nach den Banerji-Protokollen verschreibt oder jemand möchte sich einen Behandler suchen, der nur mir Intuition und Pendel arbeitet. Oder jemanden, der Familienaufstellungen macht etc. etc. … Und natürlich gibt es auch Personen, für die die Homöopathie grundsätzlich gar nicht geeignet ist. Es ist klar: Patienten, bzw. zukünftige Patienten wissen nicht, wie ein Homöopath arbeitet oder welche Methode er vertritt. Aber es besteht immer die Möglichkeit, den Homöopathen anzufragen und sich zu erkundigen, wie seine Arbeitsweise ist.                                                                   


Was wünscht sich ein Homöopath, eine Homöopathin von seinen Patienten?:


Die Homöopathie ist ein ganz individuelles Medizinsystem, bei der die Individualität jedes Menschen gross geschrieben wird. Aus diesem Grund ist natürlich auch jeder Mensch in seiner Art und Weise, für den Homöopathen interessant. Da wir den Menschen in seiner Ganzheit und nicht in seinen verschiedenen Teilen betrachten, ist es für uns wie auch klar, dass jeder Mensch seine eigenen Ecken und Kanten hat. Könnte man mit diesen Ungleichheiten des Menschen nicht umgehen, wäre es der falsche Beruf.


Trotzdem gibt es aber Dinge, die einem als Homöopath oder als Homöopathin die Arbeit erleichtern können. Und dies versuche ich nun mal zusammenzufassen:


  • Was ich mir am meisten wünsche, ist, dass sich der Patient oder die Patientin sich mit den Grundzügen der klassischen Homöopathie auseinander setzt. Das heisst, zB. ein kleines Buch liest, sich einen oder diesen Podcast anhört, einen Blog liest oder den Homöopathen fragt. Der Patient soll Fragen stellen, um ein besseres Verständnis über die Homöopathie und ihrer Gesundheit und Behandlungsoptionen zu erlangen.
    Wenn eine Patientin, die schon seit 9 Jahren immer wieder mal zu mir kommt und mich bittet, während ich ihre Arznei parat mache, dass ich doch noch einen Stoff gegen ihren Haarausfall in die Arznei mische, hat noch immer nicht verstanden, dass ich ihr eine Arznei gebe, die das ganze Haus renoviert und nicht nur das Bad und die Küche. Eine Arznei für alle Beschwerden…


  • Offene Kommunikation: Ich schätze es sehr, wenn Patienten ehrlich und offen über ihre Symptome, über ihre Lebensgeschichte und ihren Lebensstil reden. Je genauer die Informationen und Beobachtungen sind, desto einfacher ist die Suche nach der geeignetsten Arznei. Ich wünsche mir, dass sich die Patienten bei jedem Praxisbesuch bewusst werden, dass die Dinge, die ich sie Frage, beobachtet werden können. Z.B.: Gibt es einen Grund oder einen Auslöser für die Mittelohrentzündung? Wann hat es begonnen (am Tag, nachts..)? Wo ist der Sz, links oder rechts? Wie ist der Schmerz, brennend, kratzend, stechend, drückend, in Wellen etc. Wann ist es am schlimmsten, am Morgen, Mittag, Abend oder nachts? Was tut gut, warme oder kalte Anwendungen? etc. Dann kommen Fragen wie: „Mein Kind hat Schnupfen, was soll ich geben..?“ nicht mehr.


  • Realistische Erwartungen: Patienten sollten realistische Erwartungen an die Behandlungsergebnisse haben. Ein schneller oder sofortiger Heilungsprozess ist bei akuten Beschwerden oft, bei chronischen Erkrankungen selten möglich. Eine homöopathische Therapie ist wie eine Renovation des Hauses. Da sollte man auch Prioritäten haben: Zuerst wird bei einem, noch bewohnten, Haus das Dach, dann die Mauern und am Ende der Boden renoviert. Der Körper hat seine eigene Prioritätenliste: Geist/Seele und von innen nach Aussen.


  • Vertrauen und Respekt: Ein vertrauensvolles Homöopath-Patienten-Verhältnis ist wichtig. Ich wünsche mir, dass der Patienten meine Erfahrung respektieren und Vertrauen in meine Empfehlungen hat.


  • Einhaltung von Terminen und Follow-up: Regelmäßige Nachsorge-Termine und Kontrolluntersuchungen sind oft entscheidend, um den Behandlungsverlauf zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Dann oder wann kann man einen Termin nicht wahrnehmen - das ist beim Patienten oder auch beim Homöopathen so. Manchmal passiert es, dass man es am falschen Ort eingeschrieben hat oder einfach vergessen hat. Dann wäre es schön zu hören: es tut mir leid, ich habe es verschwitzt… Aber es gibt Menschen, die schreiben oder telefonieren nicht mehr zurück und melden sich nie mehr… Es wäre nett, wenn man sich 24 Std. vor dem Termin abmelden würde. Kurz erklärt: es wäre schön, wenn die Praxisregeln im Umgang miteinander eingehalten würden, da es zur professionellen Behandlung und effizienten Versorgung beiträgt.


  • Als Homöopath fühle ich mich für die Gesundheit meiner Patienten verantwortlich. Das heisst: Ich möchte für die Patienten da sein, erreichbar sein, über den geistigen, sozialen und körperlichen Gesundheitszustand meiner Patienten im Bilde sein. Ebenfalls darf man von mir verlangen, dass ich zB. eine akute Situation relativ schnell, sanft und nachhaltig behandeln kann. Das sind die Wünsche der Patienten. Ich wünsche mir aber auch, dass der Patient für seine Gesundheit die Verantwortung übernimmt. Wenn ein Patient gesundheitlich immer wieder „angschlagen“ ist, weil er einen sehr ausschweifenden Lebensstil pflegt, dann ist meine Arbeit eigentlich überflüssig.
  • Befolgung von Anweisungen: Ich besprechen die Einnahme immer mündlich, auch wenn ich die Arznei später noch sende und dort alles schriftlich festhalte. Bei mir gibt es verschiedene Einnahmeweisen und da wäre ich froh, wenn der Patient sich an das Einnahmemuster hält, das ich abgegeben habe.

Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Arzt individuelle Vorlieben und Erwartungen haben kann. Eine gute Kommunikation zwischen Arzt und Patient ist der Schlüssel, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse beider Seiten erfüllt werden. Dies war auch keine abschliessende und vollständige Liste mit den Wünschen der Patient*Innen oder auch Homöopath*Innen, sondern sollen als meine Sammlung angesehen werden.




              Lieben Dank für’s Lesen

              und herzliche Grüsse, Claudio

                                                             





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