Die Heuschnupfenbehandlung in der klassischen Homöopathie
Bei den einen beginnt es schon gegen Ende Januar und bei anderen startet es erst mit dem Blühen der Gräser - der jährlich wiederkehrende Heuschnupfen. Es juckt, es brennt , die Nase und die Augen laufen. Jedes Jahr wird ein grosser Teil der Bevölkerung mit den allergischen Reaktionen vom Frühling, bzw. vom Heuschnupfen, von der Pollinosis oder allergische Rhinitis, wie es medizinisch heisst, begrüsst. Viele Betroffene beruhigen diese Symptome mit Antihistaminika, was aber oft eine grosse Müdigkeit als Nebenwirkung hat. Wie cool ist es doch, dass wir für jeden Patienten eine treffende und wirksame Arznei ohne Nebenwirkung im Schrank haben.
Ursachen und Symptome von Heuschnupfen
Heuschnupfen gehört zur häufigsten Form der Allergie, der sogenannten Sofort-Allergie: Innerhalb von Minuten oder sogar Sekunden reagiert Ihr Körper mit Allergiesymptomen, wenn die Schleimhäute der Nase, der Augen oder Atemwege mit Pollen in Berührung kommen. Der Name Heuschnupfen lässt sich auf das 19. Jahrhundert zurückführen. Damals wurde die allergische Reaktion zuerst nach Kontakt zu Gräsern und Heu beobachtet.
Je nach Quelle leiden bis zu 1/4 der Schweizer und Schweizerinnen an Pollinosis. Grundsätzlich kann jeder Mensch daran erkranken. Das Gemeine: wenn bereits Vater und Mutter betroffen, steigt das Risiko von deren Kindern auf über 60 Prozent. Sind weder Eltern noch Geschwister Allergiker, sinkt es auf 15 Prozent.
Meistens zeigen sich die ersten Symptome schon im Kindergarten. Im Gegensatz zu einigen Erkrankungen, die der medizinische Fortschritt eindämmen oder gar heilen konnte, sind Heuschnupfen und andere Allergien weltweit auf dem Vormarsch. Zum einen machen Forschende negative Umwelteinflüsse dafür verantwortlich. Aber das genaue Wissen, weshalb dies so ist, weiss man nicht. Was man sich aber einig ist: Durch die verbesserten Hygienestandards ist das Risiko, an dieser Allergie zu erkranken, gestiegen. Denn je sauberer und keimfreier unser Umfeld ist, desto höher die Chance, später an einer Allergie zu erkranken. Kinder, so sagen einige Studien aus, die auf einem Bauernhof aufwachsen, sind seltener von Allergien betroffen und werden auch als Erwachsene seltener zum Allergiker als Stadtkinder. Offenbar stärkt der Kontakt mit gewissen Bakterien und Pilzen unser Immunsystem. Fühlt es sich dagegen unterfordert, weil es aufgrund klinischer Sauberkeit keine Erreger bekämpfen muss, wehrt es sich übermässig gegen an sich harmlose Stoffe, was dann krankmachende allergische Reaktionen mit sich zieht. Allergien sind also nicht die Folge eines geschwächten Immunsystems, sondern im Gegenteil eine fehlgeleitete, überschiessende Reaktion des Immunsystems. So die Theorie - ohne Gewähr.
Die Mastzellen setzen Entzündungshormone frei: die Histamine. Diese Botenstoffe lösen die üblichen Heuschnupfensymptome aus:
- Ihre Nasenschleimhaut und Augenbindehaut röten sich und schwellen an.
- Gleichzeitig verengt das Hormon Ihre Bronchien.
- Die Abwehrzellen des Immunsystems in diesen Bereichen Entzündungsreaktionen.
- Die Pollen verschiedenster windbestäubter Pflanzen können Heuschnupfen auslösen:
- Gräser inklusive Getreide (u. a. Lieschgras, Roggen),
- Bäume (u. a. Birke, Erle, Weide, Esche, Olive),
- Sträucher (u. a. Hasel) oder
- Kräuter (u. a. Beifuss, Ambrosia)
Dabei reagieren Heuschnupfengeplagte immer auf Pollen spezifischer Pflanzen (z. B. auf Haselnusspollen). Viele Patientinnen und Patienten sprechen auf Pollen gleich mehrerer Pflanzen an: So besteht beispielsweise eine Baum- und eine Gräserallergie gleichzeitig.
Meist verläuft Heuschnupfen saisonal. Das heisst, die Allergie macht sich nur zu den typischen Pollenflugzeiten im Frühjahr, Sommer oder Herbst bemerkbar. Allerdings blühen einzelne Pflanzenarten bis in den Spätherbst hinein oder fangen schon im Spätwinter an zu blühen. Darum tritt Heuschnupfen unter Umständen fast ganzjährig oder mehrfach im Jahr auf.
Wie erfolgt die Behandlung in der klassische Homöopathie?
In der klassischen Homöopathie erfolgt eine ganzheitliche Behandlung, man sucht also vor allem das Konstitutionsmittel des Patienten. Klappt dies nicht, suche ich das ganz persönliches Heuschnupfenmittel und suche nach der Heuschnupfen-Zeit mit dem Patienten die chronische Arznei. Dies mache ich so, dass ich mit dem Patienten einen von mir zusammengestelltes Formular durchgehe, die ich mit homöopathischer Literatur zusammengestellt habe.
Also zum Beispiel:
Haben Sie Augensympome? Welche? Wo? An Ober- oder Unterlid? an den Lidrändern? Äusserer oder innerer Augenwinkel? Tränende Augen? Sonstige Absonderung? Fremdkörpergefühl? Und wann ist es am schlimmsten mit den Augen? In der Nacht, am Morgen oder tagsüber? Ist es besser bei Regen oder Sonnenschein? Lichtempfindlichkeit? Haben Sie sonst noch ein Augensymptom?
Dasselbe Spiel geht man jetzt auch mit Nase, Ohren, Mund und Rachen, Hals, Kehlkopf, Brust durch. Dazu kommen andere Allgemeindsymptome wie Aphten, Asthma, Durst Heiserkeit, begleitender Husten, Lichtempfindlichkeit etc.
In der Drogerie oder auch in der Apotheke gibt es aber auch tolle Globuli: zB. Heuschnupfenglobuli Nr. 1 und Nr. 2. Das sind sogenannte Komplexmittel, die man in der klassischen Homöopathie nicht benutzt. Aufgrund der Komplexmittel wird der Begriff „klassische Homöopathie“ verwendet. Das bedeutet: Ich als Homöopath oder Homöopathin suche jene Arznei, die alle Symptome des Patienten abdeckt und ich gebe auch die Potenz, die der Patientin am nächsten, bzw. ähnlich ist. Bei den Komplexmitteln ist es so, dass ganz verschiedene Arzneien, die bei Heuschnupfen helfen könnten, drin sind. Und weil man die Chancen auf Hilfe noch steigern will, sind oft auch verschiedene Potenzen, zB. C6, C12 und C30 drin… Und die Betroffenen nehmen dann jeden Tag, vielleicht mehrmals täglich von diesen Globuli. Ich möchte daran erinner, dass DR. Hahnemann lange Zeit nur mit der C30 gearbeitet hat… Komplexmittel mildern die Symptome oft ab, sind aber meiner Meinung nach oft schädlicher als chemische Arzneien. Homöopathisch VERSAUTE??? (besseres Wort!) Menschen sind schwieriger zu behandelnde Patienten als Menschen mit chemischen Unterdrückung…
Es existieren auch Globuli, die prophylaktisch im November oder Dezember eingenommen werden können. Das sind dann dieselben Globuli für alle, die unter Heuschnupfen leider. Auch dies entspricht nicht der Philosophie der Homöopathie - es ist nicht jeder Mensch gleich und auch nicht jeder gegen dieselben Pollen allergisch…
Darum können wir als klassische Homöopath*Innen auch dies nicht empfehlen…
Lieben Dank für’s Lesen
und herzliche Grüsse, Claudio