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Kinder in der homöopathischen Praxis




In der homöopathischen Praxis sind Kinder sehr dankbare Patienten, weil sie sehr neutral sind: Die richtige Arznei hilft, zB. auch im Akutfall sehr schnell oder gar nicht, wenn es das falsche Mittel ist. Da Kinder meist eine starke Lebenskraft haben, bekommt man in ganz kurzer Zeit ein unverfälschtes Ergebnis…

Wie auch bei den Erwachsenen, behandelt man bei Kindern nicht die Erkrankung, sondern den Menschen, bzw. das Kind. Nachteilig wirkt sich aus, dass Kinder oft noch nicht einer differenzierten Sprache mächtig sind. Das heisst, man muss ein sehr guter Beobachter sein und sich oft auf die Aussagen der Eltern verlassen können. Als Eltern die eigenen Kinder objektiv zu beobachten, ist, auch aus eigener Erfahrung, nicht immer sehr einfach.

Was in den letzten zwei oder drei Jahren sehr geholfen hat, sind die Muttermittel: Mit objektiven Tatsachen kommt man in relativ kurzer Zeit zur richtigen Arznei. Objektiv, da man auf Geschehnisse während der Schwangerschaft oder der Geburt schauen kann und die Gefühle wie Ängste, depressive Verstimmung, Unsicherheiten  der Mutter einbezieht. Darum ein herzliches Dankeschön an alle jene Homöopath*Innen, die in dieser Hinsicht geforscht und Erfahrungen zum Weitergeben gesucht und gefunden haben! Die Mutterarzneien wurden in diesem Blog und als Podcastfolge schon behandelt!

Als ich mit der Homöopathie Ende des Jahres 2003 begonnen habe, hatte ich ca. 80% Kinder. Meistens Erkältungen, rezidivierende Ohrenschmerzen etc. Ich glaube, dass man sich am Anfang die Sporen abverdienen muss und Kinder sind in dieser Hinsicht ganz gute Lehrmeister!

Was sicher ein Vorteil ist, wenn man Kinder behandelt: Wenn man eigene Kinder hat. Man versteht die Ängste der Eltern besser



Häufige Kinderkrankheiten und homöopathische Behandlungen


Die häufigsten Erkrankungen bei Kindern sind Ohren- und Halserkrankungen, Mund-, Magen- und Darmerkrankungen (z.B. Koliken, Durchfall, Verstopfung etc.), Erkältungen, Husten und Grippe, Blasenentzündungen, Allergien, Hauterkrankungen (z.B. Ekzeme, Windelausschlag), Schlafprobleme und Wachstums- und Entwicklungsschmerzen


Das waren alles Probleme, die sich auf der körperlichen Ebene manifestieren. Dahinter stecken oft aber psychische Beschwerden, die Aufgrund verschiedenster zwischenmenschlicher Probleme entstehen können. Natürlich gibt es auch Dinge, die sich nur auf der psychischen Ebene zeigen, wie zB. „intrinsische“ Ängste wie Lärm, Dunkelheit, Tiere, Einbrecher, Monster etc., Schulängste, soziale Ängste, Angst vor Krankheiten, Trennungsängste und oft auch Zwangshandlungen und Tics.

Es ist wichtig, die Ängste von Kindern ernst zu nehmen und ihnen empathisch und unterstützend zu begegnen. In vielen Fällen können Eltern und Erzieher durch Aufmerksamkeit, Verständnis und geeignete Strategien dazu beitragen, dass Kinder ihre Ängste überwinden und sich sicher und geborgen fühlen. Der Auslöser bei Ängsten ist oft ein Film, der de Kinder überfordert hat. Viele Eltern überschätzen ihre Kinder oft und muten diesen zu heftige Filme zu. Als Eltern ist es unsere Pflicht, zu wissen und zu schauen, was unsere Kinder schauen. Youtube, die Filmwelt, Hörbücher und sozialen Medien haben nicht den Sinn, dass unsere Kinder parkiert sind und wir ungestört unsere Arbeit verrichten können.



Ein Beispiel aus der Praxis 


Ein Ehepaar kam mit einem Mädchen, 11 Jahre alt, zu mir. Das Problem war, dass man im Zusammenleben mit ihr ganz viele Regeln beachten musste. Das ging so weit, dass die Familie schauen musste, wer zuerst am Tisch absitzen darf, wo welche alltäglichen Gegenstände (Zahnbürste, Schlüssel) wo standen oder wo zu hängen hatten. Auch konnte sie sich kaum von Gegenständen trennen: sogar benutze Taschentücher durfte man nicht wegwerfen. Wenn doch, dann gab es ein riesiges Drama. Man kann sich vorstellen: da wird das Zusammenleben eine grosse Herausforderung. Es ging so weit, dass das Mädchen in Ohnmacht fiel, wenn man sich nicht an die Regeln hielt. Natürliche hatte sie auch andere Zwangshandlungen wie mehrmaliges Kontrollieren (Türe, Herd) und 7 mal an die Wand klopfen, sonst passiert ein Unglück etc.

Mit Ignatia zeigten sich dann aber von FollowUp zu FollowUp postive Veränderungen. Heute, zwei Jahre später, sind die Zwangshandlungen kein Thema mehr…




Homöopathische Mittel für Kinder


Wie immer gibt es eine grosse Anzahl homöopathischer Arzneien. Da mit Kleinkindern aber kein differenziertes Gespräch möglich ist, kommen die grossen Arzneien, bzw. die Polychreste vermehrt zum Einsatz. So  z.B. Phosphorus, Silicea, Ignatia, Pulsatilla, Calc carb., Calc. phos, Tuberculinum , Sulfur,  Psorinum, Barium-Verbindungen und viele, viele mehr, nur um einige zu nennen…

Wenn Kinder konstitutionell etwas schwieriger zu behandeln sind, sind diese dafür akut sehr gut zu betreuen! So helfen uns oft Arzneien wie Chamomilla, Magnesium mur, Nux vomica, Calcium etc. bei Zahnungsbeschwerden schnell und unkompliziert oder Aconitum, Pulsatilla, Bryonia, Rhus tox etc. bei Fieber… 



Elternfeedback


Für uns ist es sehr wichtig, dass Eltern uns ein differenziertes und mit Feinheiten eingeschlossene Feedbacks geben können. Das kann man nicht ab Beginn, das muss erlernt werden. Aber ich spüre oft, wie sich das von FollowUp zu FollowUp verbessert und steigert.



Vorteile der Homöopathie bei Kindern


Der Vorteil einer homöopathischen Behandlung ist die sanfte und nebenwirkungsfreie Behandlung, mit der man oft schnell gute Resultate erzielt, damit auch den natürlichen Heilungsprozess unterstützt und so die Selbstheilungskräfte fördert.



 




              Lieben Dank für’s Lesen

              und herzliche Grüsse, Claudio

                                                             





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