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Männer in der homöopathischen Praxis




Männer nehm'n in den Arm. Männer geben Geborgenheit. Männer weinen heimlich. Männer brauchen viel Zärtlichkeit. Oh, Männer sind so verletzlich. Männer sind auf dieser Welt einfach unersetzlich. Männer kaufen Frauen. Männer steh'n ständig unter Strom. Männer baggern wie blöde undMänner lügen am Telefon. Oh, Männer sind allzeit bereit. Männer bestechen durch ihr Geld und ihre Lässigkeit…

Das sind die ersten zwei Strophen von Grönemeyers Männer. Und das sind alles Klischees, die sich aber in den Köpfen der Männer und Frauen oft festgesetzt haben.


1. Einleitung: Männer und Gesundheit

  • In der Gesellschaft haben wir noch immer ein ganz traditionelles Männerbild und da gehört noch immer dazu, dass Männer nicht weinen sollen. Und so ist es dann, das Männer erst dann zum Arzt gehen, wenn der Leidensdruck sehr hoch ist. Das könnte ein Grund sein, weshalb Männer so lange brauchen, bis sie um Hilfe bitten.
  • Wahrscheinlich gehen die Männer oft weniger zum Homöopathen oder zur Homöopathin, weil sie oft weniger bereit sind, über emotionale oder psychosomatische Beschwerden zu sprechen, die in der Homöopathie eine zentrale Rolle spielen. Da das traditionelle Rollenbild fördert und fordert, dass Männer stark und widerstandsfähig sein müssen, greifen sie eher auf konventionelle medizinische Ansätze zurück oder ignorieren ihre gesundheitliche Probleme. Zudem fehlt den Männern oft das Vertrauen in alternative Heilmethoden, die nicht unmittelbar als "wissenschaftlich bewiesen" gelten; weil -  das sagen ja viele sogenannten Experten.


2. Homöopathie im Kontext der Männergesundheit

  • Typische Beschwerden bei Männern in der homöopathischen Praxis sind bei mir häufige gesundheitliche Probleme wie Stress, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und nicht wie erwartet oder analog zu den Menstruationsbeschwerden der Frauen die Prostatabeschwerden. Klar, gestandene Männer erzählen oft, dass sie sicher ein, eher zwei Mal pro Nacht auf die Toilette und urinieren müssen, aber es ist jeweils nicht die Hauptbeschwerden.  Männer haben oft chronische Erkrankungen wie Schlafstörungen, Verdauungsprobleme oder Hauterkrankungen, oft also Dinge, die durch die Lebensweise gefördert werden. Viele Männer kommen auch mit einem Burnout zu mir in die homöopathischen Praxis. Andere Themen sind Anwendung von homöopathischen Mitteln bei unterdrückten Gefühlen, Angstzuständen oder Depressionen.


3. Unterschiede im Behandlungsansatz bei Männern und Frauen

  • Bei Männern ist es von Vorteil, zuerst nicht die psychischen und emotionalen Aspekte anzuschneiden. Männer brauchen oft mehr Zeit, um sich damit anzufreunden, dass akute und chronische Beschwerden oft im Zusammenhang mit der seelischen Verfassung stehen.


4. Fallbeispiele aus der Praxis

  • Fall 1: Ein Mann ist mit einer Hautbeschwerde zu mir in die Praxis gekommen. Auf der linken Brustseite hatte er einen nässenden, juckenden Hautausschlag, der sich wund anfühlte und die Unterwäsche nässte. Ich habe ihm dann erklärt, dass Hautbeschwerden oft mit Beziehung zu tun hätten. Auf die Frage, wie es seiner Mutter gehe, erklärte er, dass diese vor ca. 4.5 Jahren verstorben sei. Auf die Frage, mit welchem Kind er es schwierig finde, bekam er glänzende Augen und erklärte dann, dass sein ältester Sohn keinen Ausbildungsplatz finde und nun sehr oft einfach im Zimmer sässe und stundenlange am PC sitze und game… Nach der Arznei verbesserte sich der Hautausschlag und der Mann, bzw. Vater suchte für seinen Sohn ein zehntes Schuljahr. Als dieses Schuljahr vorbei war, half der Vater seinem Sohn eine Stelle zu finden… Man sieht an diesem Beispiel, dass die Arznei nicht nur den Hautausschlag behandelt hat, sondern ebenfalls die Ratlosigkeit und das Nicht-Aktiv-Werden…


  • Fall 2: Ein Mann mit Schlafstörungen und Obstipation, das sich aufgrund von beruflichem Druck entwickelte: Ein Mann, angestellt in einer Bäckerei, sehr viel Arbeit, ein Chef mit wenig Einfühlungsvermögen… Der Mann war nahe am Burnout, war sehr schnell zornig und ungeduldig, was ihm auch Schwierigkeiten mit seinem Umfeld brachte. Nach einer XM eine Arznei hat der Mann gekündigt und sich selbständig gemacht. Das ist jetzt 4.5 Jahre her und sein Geschäft läuft gut und er ist glücklich und ein ganz empathischer Chef geworden…


5. Zukunftsperspektiven und Schlussfolgerungen

  • Es ist sehr wichtig, dass wir mehr Männer in den homöopattischen Praxen bekommen, um auch präventiv mit den Männern arbeiten zu können. Ich erlebe es oft, dass die homöopathische Behandlung ein Teil, der andere Teil aber Ermutigung zum aktiven Handeln ist, was zu einer ganzheitlichen Gesundheitsvorsorge beitragen kann.
  • Die meisten Männer erreichen die die Praxis durch weibliche Kolleginnen oder ihre Frau. Das ist gut so, macht weiter so - denn Männer sind dann dem Homöopath oder Homöopathin sehr treu und kommen viele, viele Jahre…

 


              Lieben Dank für’s Lesen

              und herzliche Grüsse, Claudio

                                                             





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